Ursula Scherrer, ueber resten des daseins, 2019
Ursula Scherrer, über resten des da seins, 2019

Aus dem Hier ein Dort machen

Bis vor kurzem lebte ich im Ausland, bin viel gereist. Nun bin ich hier, festgefahren durch Corona, und überlege mir wie ich in diesen Räumen die Grenzen sprengen kann. Jetzt, wo andere Grenzen verschlossen sind.

Wie kann ich aus dem Hier ein Dort machen?

  • Es gibt im Haus, in dem ich wohne, einen wunderbar offenen, leeren Raum, das frühere Wohnzimmer. Licht durchflutet. Der Raum ist ohne Türen mit den anderen Räumen verbunden. Es gibt zwei Zugänge. Ein idealer Ort für eine Performance.
  • Es können höchstens zwei Besucher*innen auf einmal da sein, je eine in den zwei Zugängen. Sie haben mehr als zwei Meter Abstand voneinander. Die Performance findet dazwischen statt. Durch die Intimität wird die/der Besucher*in Teil des Geschehens.
  • Genauso wie es ein anderes Betrachten ist, wenn ein Bild über dem Esszimmertisch oder dem Bett hängt oder im Museum, ist es für beide Seiten, Besucher*in wie für die Künstler*in, etwas anderes, wenn man sich in einem zu Hause begegnet. Die Energie ist anders.
  • Ich habe eine Idee für eine Performance und will es ausprobieren. Ob jemand kommt oder nicht. Hier wo ich bin, in der Stadt Schaffhausen, kenne ich nur wenige Leute. Auch das reizt mich, zu performen für vielleicht eine Handvoll Menschen. Vielleicht nur für mich. Sehen, was passiert.
  • Nach diesem Experiment würde ich gerne den Raum für andere Künstler*innen öffnen, euch einzuladen eine Performance oder Installation zu kreieren, die direkt auf diesen Raum in dieser Zeit Bezug nimmt. Oder zusammen etwas machen.

Ich bin gespannt zu hören, ob einige von euch ähnliche Ideen haben und auch ihr euer Zuhause öffnet für halbprivate Aktionen. Es könnten mehrere gleichzeitig stattfinden an verschiedenen Orten? Nacheinander?

Lass uns unsere Erfahrungen austauschen, eine Art online Tagebuch führen darüber, was passiert ist.

Gibt es Interesse für so etwas? Oder dass durch diese Gedanken neue Ideen entstehen?

Ich freue mich auf den Dialog!

Mai 2020

Ursula Scherrer
ursula.scherrer@gmail.com
www.ursulascherrer.com

Mehr Infos zur Projektidee und zu Ursula Scherrer, siehe PDF hier.
Beiträge und Kommentare können gleich unten in die Kommentarspalte eingefügt werden.

Performance Serie Int[er]im
21. März – 3. April 2021

Int[er]im ist eine Performance Serie inspiriert durch Corona als Weiterführung von Gedanken, die mich in dieser Zeit beschäftigt haben und weiter beschäftigen.
int[er]im sind 6 Performances von Künstler*innen und Musiker*innen mit jeweils höchstens zwei Besucher*innen. Nicht das Medium ist der gemeinsame Nenner sondern das Format, die Begegnung in der Intimität.

Veranstaltungsort

Villenstrasse 23
8200 Schaffhausen
ursulascherrer.com/interim.html
Reservierungen per e-mail: ursula.scherrer@gmail.com

Programm

Sonntag 21. März
13 – 16 Uhr
Pivophone | Jen Morris and Michael Egger

> Schaffhauser Nachrichten «Der starke Sound der Tannenzapfen» (PDF)

Samstag 27. März
17 Uhr bis Mitternacht
NU | Susanne Escher
Vermutung der Form Nr. 4 | Asi Föcker
Ein Experiment | Leo Bettina Roost

> Schaffhauser Nachrichten «Wenn ein Haus zur Performancebühne wird» (PDF)

Samstag 3. April
17 Uhr
Letzte Stimmen eines Hauses | Saadet Türköz und Ursula Scherrer

Foto: Matthias Zurbrügg

> weitere Informationen (PDF)

Mit herzlichem Dank für die grosszügige Unterstützung von Pro Helvetia, der Windler Stiftung und der Stadt Schaffhausen.

Dokumentation der Performances und Aktionen, die im Rahmen von AUS DEM HIER EIN DORT MACHEN entstehen:

Stimmen aus der Brache
24h-Performance im Museum 1, Adligenswil (LU)

Eine Einsiedlerin auf der Brache, unsichtbar im Schutz einer Cabane. Sie spricht, flüstert, es summt, Autos fahren vorbei. «Ich werde kein Zuhause mehr haben in diesem Leben», «Look Up», Ursula Scherrers Worte müssen erhascht werden, sind innerhalb 24 Stunden aufgenommen, geschichtet, live gesprochen. Beunruhigte Nachbarn ziehen das Stromkabel aus in der Nacht und Ursula verstummt bis zum Morgen. Störung, Orakel, Klanginstallation – Ursula Scherrers Performance macht die Brache still und verstörend zugleich.

Samstag 26. September 13 Uhr bis Sonntag 27. September 13 Uhr

Zu  Museum 1 / LABOR BRACHE siehe auch hier

Im Dreieck
mit Judith Huber und Gisela Hochuli

Datum: Mittwoch 27. Mai 2020
Zeit: 18h
Dauer: so lange wie es geht
Wer und wo:

  • Judith Huber im Atelier (ort) in Emmenbrücke, Luzern
  • Ursula Scherrer in ihrem Haus in Schaffhausen
  • Gisela Hochuli auf dem Baum in Ruppoldsried, Bern

Abmachung:  wer die Performance beendet hat, schreibt den anderen eine SMS. Wenn alle fertig sind, treffen wir uns zu einem Videochat.
Dokumentation: Jede schreibt selber einen Text zu ihrer Performance und wählt 1-2 Bilder aus.
Publikation: www.apresperf.ch und hier auf www.diezukunftkuratieren.ch

Judith Huber, Ursula Scherrer, Gisela Hochuli

27. Mai 2020 18h

von Judith Huber
> Dokumentation (PDF)

2 x 2 m

von Ursula Scherrer
> Dokumentation (PDF)

gestrig

von Gisela Hochuli
> Dokumentation (PDF)